Treffen Sie Namirial auf dem TeleTrusT Signaturtag

19. November 2024
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Der jährliche Informationstag „Elektronische Signatur und Vertrauensdienste“ (abgekürzt: Signaturtag) desTeleTrusT Verbands stellt seit 2010 das breite Spektrum an Verfahren und Anwendungen für das elektronische Signieren vor. Es gilt als wichtigste Veranstaltung zur jeweils aktuellen Bestandsaufnahme über den Einsatz elektronischer Signaturen und der Nutzung von Vertrauensdiensten in Deutschland.  

Der Signaturtag bringt am 19. November auf einzigartige Weise Vertreter:innen aus Wirtschaft, Forschung, Verwaltung und Politik im Mövenpick Hotel in Berlin zusammen. Unter ihnen sind Mathematiker:innen, Informatiker:innen, Rechtsanwält:innen, Betriebswirt:innen und Journalist:innen. Die Teilnehmenden tauschen sich in einem kritischen und konstruktiven Dialog aus und sammeln im Laufe des Tages wertvolle Impulse und Anregungen für ihre jeweilige Arbeit.  

Im Mittelpunkt des Informationstags 2024 stehen die am 20. Mai in Kraft getretene EU-Verordnung 2024/1183 („eIDAS2“) mit der ein Rahmenwerk für europäische digitale Identität geschaffen wurde. Sie ist die lang erwartete Revision der EU-Verordnung 910/2014 über elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste (eIDAS). 

Die überarbeitete Verordnung markiert einen Paradigmenwechsel für die digitale Identität in Europa: Menschen und Unternehmen in der gesamten Europäischen Union (EU) und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) erhalten universellen Zugang zu sicherer und vertrauenswürdiger elektronischer Identifizierung und Authentifizierung. 

Bis zum Herbst 2026 sind die Regierungen der Mitgliedstaaten der EU und des EWR verpflichtet, ihren Bürger:innen sowie Unternehmen digitale Brieftaschen, oder auch Wallets genannt, zur Verfügung zu stellen, die nationale digitale Identitäten mit dem Nachweis anderer persönlicher Merkmale (z. B. Fahrerlaubnis, Ausbildungsnachweise, Informationen über Bankverbindungen) verbinden können.  
 
Die digitalen Brieftaschen für europäische digitale Identitäten (EU Digital Identity Wallets, EUDIW) sollen es Bürger:innen ermöglichen, ihre Identität nachzuweisen und elektronische Dokumente aus ihren Wallets einfach über ihr Smartphone auszutauschen. Die Mitgliedsstaaten müssen auch Wallets aus anderen Mitgliedsstaaten akzeptieren, wodurch Bürger:innen im EU- und EWR-Ausland mit ihrer nationalen digitalen Identifizierung auf Online-Dienste zugreifen können, ohne dabei andere Identifizierungsmethoden zu nutzen oder unnötig persönliche Daten weitergeben zu müssen. Außerdem schafft die EU-Verordnung 2024/1183 die rechtliche Grundlage für eine Reihe neuer qualifizierter und nicht-qualifizierter Vertrauensdienste, beispielsweise zur Attestierung der vorgenannten Attribute. 

Die europäische Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 100 % der EU-Bürgerinnen und -Bürger Zugang zu einer digitalen Identität haben. Der Erfolg des Europäischen Rahmens für die digitale Identität ist nicht komplett garantiert und es kann zu weiteren Verzögerungen kommen. Deutschland hinkt in der Nutzung digitaler Identitäten vielen anderen EU-Staaten sehr deutlich hinterher – lediglich 22% der Personen mit einem gültigen Ausweis haben die eID-Funktion bis Mitte 2024 mindestens einmal genutzt. Der Anteil der Personen mit einem funktionsfähigen Online-Ausweis liegt nur bei 39%. (Daten aus der Vorveröffentlichung des Segments in Digitale Identitäten des eGovernment Monitor der Initiative D21, veröffentlicht am 10. Juli 2024 – einige weitere wichtige Erkenntnisse aus diesem Bericht in einem LinkedIn-Artikel von Jörg Lenz ).  

In Deutschland soll für Digitale Identitäten ein neutrales, anwendungsübergreifendes Ökosystem geschaffen werden, um die Interaktion der Anbieter von Verfahren zur Identifizierung und Verwalter digitaler Identitäten mit etablierten Anbietern qualifizierter Vertrauensdienste wie z.B. Namirial zu ermöglichen.  
 

Das Bundesministerium für Inneres und Heimat hat das zu über die Agentur für Sprung-Innovationen SPRIND einen umfassenden öffentlichen Konsultationsprozess gestartet zu dem auch ein Innovationswettbewerb („Funke Challenge EUDI Wallet Prototypes“) gehört. Dabei sollen Prototypen unterschiedlichster Implementierungen von Wallets für die vertrauenswürdigsten, nutzerfreundlichsten und universell einsetzbarsten European Digital Identity Wallets (EUDIW) für Nutzer:innen in Deutschland entwickelt und erprobt werden. Diese Wallets sollen auch mit Anwendungen in der EU und darüber hinaus kompatibel sein und sowohl für natürliche Personen als auch Organisationen nutzbar sein. Zwischen September und Dezember 2024 läuft Phase 2, Phase 3 endet im Juni 2025. Der Informationstag wird den Status des Innovationswettbewerbs eingehend beleuchten.  

Die Arbeiten an den technischen Details, Standards und Best Practices für die Bereitstellung von Attributen und Funktionen der Wallet sind in vollem Gange. Geschäftsmodelle für privater Anbieter von Wallets und Vertrauensdiensten und deren Nachhaltigkeit befinden sich in Diskussion.  
 

Der Informationstag wird eine umfassende Bestandsaufnahme zum Fortschritt der Arbeiten an den rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen und deren Umsetzung liefern: 

  • Die Europäische Kommission hat Ende April 2024 den 21. November 2024 als Termin für die Verabschiedung der Durchführungsrechtsakte für die EU Digital Identity Wallet, einschließlich der elektronischen Attribut-Attestierung festgelegt.  
  • Durchführungsmaßnahmen für zusätzliche qualifizierte Vertrauensdienstleistungen, wie die elektronische Archivierung, die Erstellung und Verwaltung qualifizierter elektronischer Fernsignaturen, die Validierung fortgeschrittener elektronischer Signaturen auf der Grundlage qualifizierter Zertifikate und die elektronische Aktenverwaltung, sind ebenfalls in Arbeit und sollen bis zum 21. Mai 2025 vorliegen. 

Umfassende Einblicke in Fortschritte und Herausforderungen der bisherigen und zukünftigen Umsetzung liefern in Vorträgen und Diskussionen Expert:innen von  

  • Ministerien und anderen staatlichen Stellen, die an der Regulierung und Umsetzung von eIDAS und verwandten Themen beteiligt sind – auch im Bereich der sogenannten eIDAS Expert Group, der Europäischen Kommission 
  • Organisationen, die für die Bewertung und Zertifizierung von Technologien und Dienstleistungen zuständig sind. 
  • Forschungsinstituten und Innovationsplattformen, die an der Entwicklung neuer Technologien und Prototypen im Bereich digitaler Identitäten arbeiten. 
  • Organisationen im Bereich der öffentlichen Verwaltung, die digitale Identitäts- und Vertrauensdienste einsetzen oder einzusetzen planen  


Voraussichtlich ebenfalls Themen des Informationstages sind die Wiedereinführung eines Dienstes zur Rücksetzung und Aktivierung von PINs für elektronische Identitäten auf dem Personalausweis nach dem abrupten Stopp des kostenlosen PIN-Rücksetzbriefes Ende 2023 aufgrund hoher Abbruchraten und unzureichenden Finanzmitteln zur Fortsetzung des Dienstes in 2024 sowie im Frühjahr 2024 als Entwurf vorgestellte Geldwäschevideoidentverordnung. 

Last, but not least beleuchtet der Informationstag inwieweit die eIDAS-Regulierung in Deutschland bislang unterstützt wird und welche regulatorischen Änderungen die Einführung von Signaturen, Siegeln und anderen Diensten erleichtern oder erschweren. Dazu wird unter anderem Bürokratieentlastungsgesetz beleuchtet das Änderungen der Formvorschriften in einige Gesetzen vorsieht – etwa dem Nachweisgesetz und den Arbeitnehmerüberlassungsgesetz.  

Um 14:20 Uhr wird Jörg Lenz, Head of Marketing und Kommunikation, zum Thema „Mehr Anwendungsmöglichkeiten für Vertrauensdienste ab 2024 / 2025 dank Reformen im Arbeitsrecht“ sprechen.

Auf der Website von TeleTrusT können Projektberichte zur Integration der elektronischen Signatur mit Lösungen von Namirial von früheren Signaturtagen heruntergeladen werden: 

„Elektronische Signatur im Personalwesen – Für was darf 2022 wie signiert werden? – präsentiert auf dem Signaturtag 2022 von Jörg Lenz, Namirial 

Fernsignatur vereinfacht das elektronische Abfallnachweisverfahren eANV – präsentiert auf dem Signaturtag 2020 von Alexander Marschall, Business Development & Innovations, Axians eWaste 

Onlinemediation und Schiedsgerichtsverfahren auf Basis von Vertrauensdiensten – präsentiert auf dem Signaturtag 2019 von Rechtsanwalt Ulrich Emmert, esb Rechtsanwälte und Jörg Lenz, Namirial 
 

Das Team von Namirial freut sich auf anregende Gespräche auf dem Signaturtag. Wir informieren gerne, z.B. über  

  • Erfolgsfaktoren erfolgreicher Digitalisierungsprojekte rund um die Unterschrift 
  • Verfahren für rechtsverbindliches elektronisches Signieren je nach Anwendungsfall  
  • Einbindung vertrauenswürdiger Identifizierung und Authentifizierung von Unterzeichnenden in den Workflow – sowohl im indirekten wie auch im direkten Kontakt 
  • Integration von Vertrauensdiensten in eigene Systemlandschaft 
  • Pro und Contra zu Signatur-Diensten in der Cloud